Da gab es gleich drei gute Nachrichten auf einmal:
Die Feuerwehr konnte am Samstagnachmittag ein Löschfahrzeug und ein Wechselladerfahrzeug in Dienst stellen und den Baubeginn für einen umfassenden Anbau ans Feuerwehrhaus Bleckede feiern.
Anders als bei der Kinderüberraschung sind das allerdings keine Wünsche sondern für die Aufgabenerfüllung erforderliche Bedarfe der Feuerwehr!
Der Anbau an die Fahrzeughalle in Bleckede war bereits nach dem Hochwasser im Jahr 2013 ein Thema. Damals wurde der Anbau zurückgestellt – seit einigen Jahren erfüllt das Feuerwehrhaus die Anforderungen und die Unfallverhütungsvorschriften nicht mehr. Das Feuerwehrhaus ist zu eng und Fahrzeuge stehen hintereinander.
Jetzt werden fünf Fahrzeugstellplätze an des Feuerwehrhaus angebaut – zwei vorhandene Stellplätze werden zu Umkleiden und Sanitärbereiche umgebaut und erweitert.
„Mit der Erweiterung des Feuerwehrhauses in Bleckede reagieren wir auf die vielfältigen Anforderungen an die Bedarfe unserer Schwerpunktfeuerwehr“, so Bürgermeister Dennis Neumann. „Die Schwerpunktfeuerwehr Bleckede leistet innerhalb und außerhalb Bleckedes einen hervorragenden Job in ehrenamtlicher Tätigkeit. Daher ist es für uns klar und notwendig, diese baulichen Erweiterungen und Veränderungen vorzunehmen“, so Neumann weiter.
Neben dem erforderlichen Anbau wurde eine weitere Lücke in der Einsatzfähigkeit geschlossen:
Im Oktober 2019 wurde das 1987 gelieferte LF 16-TS vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ausgesondert und von der Stadt übernommen.
Im Jahr 2021 wurde das Fahrzeug aufgrund fehlender Ersatzteile aus dem Einsatzdienst genommen und fehlt seitdem in der Feuerwehr.
Überörtliche Einsätze der Kreisfeuerwehrbereitschaften wurden nach der Aussonderung mit dem Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr übernommen.
Das im September im Bestückungslager des BBK in Bonn-Dransdorf übernommene Löschfahrzeug für den Katastrophenschutz (LF-KatS) schließt diese Fähigkeitslücke. Das neue Löschfahrzeug ist eine taktisch wertvolle Ergänzung.
Mit dem neuen Fahrzeug sind aber auch Aufgaben verbunden: Das Fahrzeug muss für überregionale Einsätze mit neun Einsatzkräften über mehrere Tage besetzt werden. Der Grundschutz in Bleckede muss dabei weiter gewährleistet sein.
Die Ausbildung der Maschinisten und Einsatzkräfte auf diesem Fahrzeug sind bereits abgeschlossen.
Landrat Jens Böther fasst die Vorteile bei der Indienststellung zusammen:
„Ein wirksamer Zivil- und Katastrophenschutz erfordert eine moderne und zuverlässige Ausstattung für unsere Einsatzkräfte. Mit der Übergabe des sehr gut ausgerüsteten LF-KatS-Fahrzeugs durch den Landkreis Lüneburg, stärken wir den Katastrophenschutz in der Region. Dieses Löschgruppenfahrzeug wird durch ehrenamtliche Feuerwehrkräfte besetzt und steht über den Katastrophenschutz hinaus der Feuerwehr Bleckede auch im täglichen Einsatz zur Verfügung. Das ist richtig und gut, denn nur Gerätschaften, mit denen man ständig umgeht, kann man im Ernstfall auch wirksam einsetzen.“
Neben den BBK hat auch das Land Niedersachsen ein Fahrzeug in der Stadt Bleckede stationiert:
Das Wechselladerfahrzeug (WLF 32) mit dem Abrollcontainer Vegetationsbrandbekämpfung wurde am Nikolaustag nach einer umfangreichen Einweisung beim Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in Celle/ Scheuen übergeben.
Das Fahrzeug stammt aus einem Programm des Landes Niedersachsen und ist mit der Übernahme einer zusätzlichen Aufgabe verbunden: Die Stadtfeuerwehr Bleckede übernimmt eines von vier landesweiten Fachmodulen zur Vegetationsbrandbekämpfung. Dabei geht um die luft- und bodengestützte Brandbekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden und die Einrichtung und den Betrieb von Behelfslandeplätzen für Hubschrauber. Zur Beladung gehören ein Bambi-Bucket (Löschwasseraußenlastbehälter), ein 36.000 Liter Faltbehälter sowie diverses Material zur Löschwasserentnahme und Handwerkszeug zur Vegetationsbrandbekämpfung.
Das Fachmodul wird innerhalb der Stadtfeuerwehr federführend durch die Ortsfeuerwehr Rosenthal betreut. Es kann örtlich, landesweit oder auch in den benachbarten Bundesländern zum Einsatz kommen.
„Aus einer Vielzahl an Bewerbungen konnte sich das Bleckeder Konzept durchsetzen, da das WLF durch die wechselbaren Aufbauten nahezu unendliche Möglichkeiten auch für den lokalen Einsatz in Feuerwehrdienst der Stadt Bleckede, im Katastrophenschutz und im Einsatz zur Hochwasserabwehr eingesetzt werden soll und stellt damit einen zukunftsweisenden Schritt für die Feuerwehren in der Region dar.“ freut sich Stadtbrandmeister Henning Wanke.
Die Gäste aus den Feuerwehren, der Politik und des Fördervereins konnten sich nach der offiziellen Übergabe die neue Technik anschauen.
Dabei gab es nur eine Meinung: Es ist eine wesentliche Leistungssteigerung für unsere Feuerwehr!
1) Offizielle Übergabe, von links: Ortsbrandmeisterin Rosenthal Frauke Motylewski, Stadtbrandmeister Henning Wanke, Kreisbrandmeister Matthias Lanius, Landrat Jens Böther, Bürgermeister Dennis Neumann, Stellv. Ortsbrandmeister Andre Berdien und Ortsbrandmeister Lorenz Reimers.
2) Das Wechselladerfahrzeug (WLF 32) mit dem Abrollbehälter Vegetationsbrandbekämpfung vom Land Niedersachsen.
3) Spatenstich zum Anbau an das Feuerwehrhaus.
Anmerkung der Florian ZuSa-Redaktion: Unser Kollege Claus Lühr war ebenfalls in Bleckede dabei und hat einen Film gedreht und ein Interview mit dem Bürgermeister Dennis Neumann geführt. Beides veröffentlichen wir in den nächsten Tagen auf dieser Seite bzw in unserer Sendung.
Bericht: Carsten Schmidt, SPW Bleckede
Bild: Carsten Schmidt, SPW Bleckede