Seit mehr als 1000 Tagen wird die Ukraine von Russland angegriffen, der dritte Kriegswinter stellt das Land vor große Herausforderungen. Die humanitäre Hilfe aus dem Landkreis Stade geht unterdessen weiter. Landrat Kai Seefried konnte am Donnerstagnachmittag zwei Fahrzeuge, prall gefüllt mit dringend benötigten Hilfsgütern, auf die Reise schicken – als Zeichen der Hoffnung.
Ein ausgemusterter, aber noch voll funktionsfähiger Rettungswagen aus dem Fuhrpark des Deutschen Roten Kreuzes sowie ein Transporter sollen noch vor den Weihnachtsfeiertagen das umkämpfte Land erreichen. An Bord: Equipment für die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst in der Ukraine - unter anderem medizinische Handschuhe, OP-Masken und Atemschutzgeräte für den Löscheinsatz.
„Der Landkreis Stade steht weiter fest an der Seite der Opfer des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine“, betonte Landrat Kai Seefried bei der Übergabe der Fahrzeuge an den Ukrainer Grischa Kaflowsky. Der Geschäftsmann aus Kiew kümmert sich um die Verteilung der Hilfsgüter vor Ort.
Gemeinsam mit dem ukrainischen Ehepaar Liliya und Rostyslav Makukh, das im westukrainischen Lwiw einen Hilfsfonds betreibt, überführt er die Fahrzeuge. „Ich bin allen Spendern und Unterstützern für ihre andauernde Hilfe sehr dankbar. Sie ermöglichen uns, dass wir zum Weihnachtsfest ein Zeichen der Hoffnung senden können“, sagte der Landrat.
„Über unsere direkten Kontakte ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter auch wirklich dort ankommen, wo sie benötigt werden“, unterstrich der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises, Wilfried Sprekels. Das Leid der Zivilbevölkerung sei unermesslich, mit den Spenden aus Stade werde die medizinische Versorgung wirksam unterstützt.
„Diese Hilfe ist unglaublich wertvoll“, sagte Grischa Kaflowsky. „Mit der Ausrüstung aus dem Landkreis Stade konnten wir schon viele Menschenleben retten.“
Seit fast drei Jahren wird auf den Spendenkonten beim Deutschen Roten Kreuz und bei der Johanniter-Unfall-Hilfe Geld gesammelt, um Hilfsgüter zu beschaffen. Im Sommer gab es zum fünften Mal seit Beginn der russischen Invasion einen großen Hilfstransport aus dem Landkreis Stade.
20 Ehrenamtliche aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen hatten fünf voll ausgestattete Einsatzfahrzeuge an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Auch ein Anhänger mit einem großem Stromaggregat ging ins Kriegsgebiet. Etliche Tonnen Hilfsgüter waren auf zwei Lkw verstaut.
Im Herbst hatte Grischa Kaflowsky ausgemusterte Einsatzkleidung und Atemschutzgeräte sowie mit Spendengeldern beschaffte Stromgeneratoren in die Ukraine gebracht. Außerdem organisierte er den Transport von Tausenden Solarpanelen aus Deutschland, verladen auf mehreren Lastwagen, in sein Heimatland. Sie sollen die dezentrale Stromversorgung unterstützen – unter anderem für Krankenhäuser. Ziel der russischen Angriffe ist immer wieder die Energieinfrastruktur.
Die Hilfsaktion unter der Schirmherrschaft von Landrat Kai Seefried soll weitergehen, für 2025 ist erneut ein großer Hilfstransport geplant. Sprekels: „Wir lassen unsere Kameraden in den ukrainischen Feuerwehr- und Rettungsdiensteinheiten nicht im Stich.“
Die Spendenkonten sind weiterhin geschaltet. Spenden können unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe Landkreis Stade“ auf folgende Konten eingezahlt werden: DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe gGmbH, IBAN: DE 91 2419 1015 1009 3346 00; Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18.
Bildzeile 1: Spendenübergabe in Wiepenkathen: Landrat Kai Seefried und Leitstellen-Leiter Wilfried Sprekels mit dem Ukrainer Grischa Kaflowsky und den beiden Fahrzeugen. Foto: Daniel Beneke
Bildzeile 2: Verladung der Solarmodule: Sie wurden unter anderem zu einem Kinderkrankenhaus in die westukrainische Stadt Lwiw gebracht. Foto: Liliya Makukh
Bericht: Daniel Beneke, Pressestelle LK Stade
Bild: Daniel Beneke / Liliya Makukh