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„Musik und Feuerwehr seit Beginn unzertrennlich verbunden“ - DFV-Onlinefortbildung: Sondersignal der Einsatzfahrzeuge kommt aus der Feuerwehrmusik

­„Was hat das eine, die Musik, mit dem ganz anderen, der Feuerwehr, zu tun?“ Diese Frage und zugleich provokativ formulierte These war der gelungene Einstieg im Vortrag beim Onlineformat „DFV direkt“ von Thorsten Zywietz, Bundesstabführer des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Damit sprach er sicher einigen der Zuhörerinnen und Zuhörer aus der Seele, wenngleich die teilnehmenden Mitglieder der Feuerwehrmusik-Fachwelt diese Frage sicherlich leicht beantworten konnten.

Um diese Fragestellung aufzuarbeiten, beschrieb Zywietz, der als Bundesstabführer den DFV-Fachbereich Musik leitet, zunächst die historische Entwicklung der Musik in der Feuerwehr. Schnell wurde anhand seiner Ausführungen klar, dass sich das anfängliche Rätsel schließlich recht leicht lösen lässt: Tatsächlich begleitet die Musik die Feuerwehren schon sehr lange, seit den Gründungstagen!

Ausbildung und Einsatzstrategie erforderten die Mithilfe von Signalmusik, also die Übermittlung von Kommandos wie „Sammeln“, „Antreten“, „Wasser marsch“ oder „Schlauchverlängerung“. Durch klare Signale im Instrumentenspiel konnten die notwendigen Anweisungen realisiert werden. Häufig kamen dabei Signalpfeifen, -hörner und -trompeten, aber auch Glocken zum Einsatz.

Auch die Alarmierung der Feuerwehren erfolgte lange durch Tonsignale. Und schon früh wurde das heute bekannte „Sondersignal“ erfunden, um auf die Einsatzfahrzeuge im Verkehr aufmerksam zu machen. Und so wusste Zywietz zu berichten: „Die Deutsche-Signal-Instrumenten-Fabrik ‚Martin‘ aus dem sächsischen Markneukirchen hat das nach ihnen benannte Einsatzhorn als erstes etabliert, woraus 1958 eine DIN-Vorschrift wurde. Der Rhythmus war in vier gleichlange Töne aufgeteilt, als Abstand der beiden Töne wurde ein in der Musik bekanntes Intervall, die reine Quarte, festgelegt.“ Dieser Notenabstand ist auf allen Blech-Blasinstrumenten mit und ohne Ventilen immer sehr gut spielbar; der Klang ist leicht erkenn- und hörbar.

Damit war die Verbindung von Musik und Feuerwehr unzertrennlich und von Anfang an begründet, lange bevor es viele heutige Sondereinheiten in den Feuerwehren gab. Daneben wurde die Feuerwehrmusik aber schon damals auch für die Kameradschaftspflege gebraucht, ob nun beim Marschieren, für Kameradschaftsabende oder Feuerwehrfeste und weiteren Versammlungen. Vielfach waren die zeitgenössisch vorhandenen Militärmusiker sehr eng mit den musikalischen Aktivitäten in den Freiwilligen Feuerwehren vertraut und Altgediente und andere Interessierte brachten sich bei der Gründung von Feuerwehr-Musikeinheiten örtlich ein.

Der Bundesstabführer wusste zu berichten, dass bis heute eine Zusammenarbeit, teils eine personelle Überlappung und ein fachlicher Austausch mit den hauptamtlich besetzten Profi-Orchestern von Polizei und Bundeswehr in Deutschland mit der Feuerwehrmusik besteht, welche zur Amateurmusik zählt.

Erst mit dem Aufkommen von Elektrizität und damit einhergehender technischer Entwicklung erübrigten sich die Instrumente als „Signale“ für die bis dahin wichtigen Zwecke in den Feuerwehren.

Überlebt haben die Züge der deutschen Feuerwehrmusik auch in der Zeit des Nationalsozialismus, wenn auch nur mit Einschränkungen und zum Zwecke der Marschdisziplin. Nach Zywietz‘ Aussage fand eine strukturierte Beschäftigung mit der Feuerwehrmusik erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg in den 1960er-Jahren statt.

Die Feuerwehrverbände wurden auf die Musikeinheiten aufmerksam. Der Vorgänger des „Feuerwehr-Jahrbuchs“ des DFV weist für 1963 in der Bundesrepublik 1.100 Musikeinheiten mit mehr als 30.000 Feuerwehrmusikern aus. Diese Statistikdaten von einst entsprechen in etwa auch den heutigen Zahlen.

Daneben erstreckten sich die Aktivitäten in den Verbänden sodann auf organisierte Fachgremienarbeit und die Etablierung von Gemeinschaftsveranstaltungen wie das 1. Bundeswertungsspielen 1961 in Bad Godesberg, das im Rahmen des 23. Deutschen Feuerwehrtages stattfand.

Musikausschüsse wurden allmählich auch in den Ländern gebildet, die Struktur von Verbandsvertretern für die Musik wurde einheitlich festgelegt. Und so finden sich bis zum heutigen Tag neben dem Bundesstabführer auch die Landesstabführer und gleiche Funktionen auf Bezirks-, Kreis- und Stadtebene.

„Die Vernetzung innerhalb der eigenen Strukturen ist wichtig, um auf sich aufmerksam zu machen. Heute versteht sich die Feuerwehrmusik als selbstverständlicher Teil der Feuerwehrfamilie, zusammen mit allen anderen Mitgliedern der verschiedenen Abteilungen in den Feuerwehren. Kameradschaft, Teamarbeit und die wichtige Aufgabe als Kulturträger sowie Aushängeschild der Feuerwehr sind nun prägend“, fasste Zywietz die derzeitige Bedeutung und Unverzichtbarkeit zusammen.

Er machte die knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von „DFV direkt“ auf die Zusammenarbeit mit anderen Dachverbänden des Musiklebens in Deutschland aufmerksam und hob die Bedeutung für die Feuerwehrmusik hervor. So profitieren die Musiker von der Steuer- und Rechtsberatung, dem eigenen Ehrungswesen, großen gemeinsamen Musikfesten, der Jurorenverwaltung für Wertungsspielen und der Einstufung von Musikstücken nach Schwierigkeitsgrad. Zudem werden über diese Verbände den Musikeinheiten wichtige Fördermittel zugänglich gemacht.

Weiterhin hat die Feuerwehrmusik eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. Aktive Jugendarbeit wird genauso betrieben wie Demokratiebildung oder die Erfüllung eines kulturellen Bildungsauftrages. Zywietz erläuterte: „Auch zukünftig wird es diese Feuerwehreinheiten geben, teilweise finden noch Neugründungen von Musikzügen statt.

Allerdings befindet sich Sparte aktuell im Wandel, digitale Lehrgangsangebote ermöglichen die zeitgemäße Ansprache der Zielgruppen.“ Er zeigte sich zuversichtlich, durch frühe musikalische Ansätze schon im Kindesalter Menschen fortgesetzt begeistern und binden zu können in der deutschen Feuerwehrmusik. Der Kreativität der einzelnen Feuerwehrmusikeinheiten vor Ort sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Informationen über die Feuerwehrmusik und die Arbeit des Fachbereichs gibt es unter https://www.feuerwehrverband.de/fachliches/fb/fb-musik/. In der nächsten Ausgabe der „DFV direkt“ informiert informiert Brandoberingenieur Jochen Fries (Evonik Operations GmbH, Werkfeuerwehr Chemiepark Marl) am Mittwoch, 16. Oktober 2024, von 18 bis 19 Uhr über „TUIS-Hilfeleistungen bei Gefahrgutunfällen: Kooperation zwischen öffentlicher Gefahrenabwehr und TUIS“. Information und

Anmeldung: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/dfv-direkt/.


Bericht: Matthias Oestreicher, DFV-Presseteam
Bild: DFV



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