Zum gemeinsamen Austausch und zur Fortbildung trafen sich am 31.08.2024 mehr als 100 Mitglieder von Drohnengruppen der BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) aus ganz Norddeutschland im Feuerwehrhaus Kirchgellersen.
Der Einladung des 2. stellvertretenden Ortsbrandmeisters Harald Subke aus Kirchgellersen folgten unter anderem Gruppen von Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen von Hannover bis Lübeck. Auch die Bundeswehr war mit einer Aufklärungsdrohne vertreten.
Der Tag startete mit einem theoretischen Teil:
Hauptmann a.D. Michael Scholz berichtete über die aktuellen Entwicklungen des Einsatzes von Drohnen in der Bundeswehr. Diese werden dort zum überwiegenden Teil in großen Flughöhen und über große Entfernungen zur Aufklärung eingesetzt.
Einen weiteren Vortrag hielt Melanie Hoppe vom Luftfahrtbundesamt (LBA), sie erklärte die rechtlichen Rahmenbedingungen zum Einsatz von Drohnen, denn auch im Einsatzfall gelten einige Regeln für den Flug mit der Drohne.
Als letzter Referent trat Alexander Wulf von der Droniq GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) und der Deutschen Telekom AG, ans Rednerpult. Er referierte über die Zusammenarbeit von BOS und Tower (Flughafen) und die rechtlichen sowie praktischen Voraussetzungen von Flügen mit Drohnen im kontrollierten Luftraum.
Weiter stellte er ein von der Droniq GmbH entwickeltes System zur permanenten Ortung von Drohnen und der Möglichkeit zur Lagedarstellung dieser im Einsatz vor.
Anschließend bestand bei einem kleinen Imbiss Zeit, sich zwischen den verschiedenen Drohnengruppen auszutauschen und die Fluggeräte kennenzulernen.
Anschließend folgte der zweite -praktische- Teil des Tages in Form einer Großübung:
Die Drohnengruppen wurden im Feuerwehrhaus Kirchgellersen in die bestehende Lage eingeführt. Am Rande des Standortübungsplatzes in Wendisch Evern / Deutsch Evern war ein Bus einer Einrichtung der Behindertenhilfe verunfallt. Daraufhin irrten 8 zum Teil hilflose Personen im Wald des Bundeswehrgeländes umher.
Im Marschverband verlegten die Gruppen anschließend zum Standortübungsplatz.
Jede Organisation bekam einen Suchsektor auf dem Gelände zugeteilt, welchen es mit den Drohnen abzusuchen galt.
Die ELWs (Einsatzleitwagen) der Samtgemeinden Gellersen und Ilmenau übernahmen die Einsatzleitung vor Ort und hielten die Verbindung zwischen den einzelnen Gruppen.
Auf dem Gelände stellten einige Besonderheiten die Einsatzkräfte vor zusätzliche Herausforderungen. So funktionierte beispielsweise die Funkkommunikation mit den Digitalfunkgeräten nicht optimal. Auch ein als Repeater (Verstärker) auf der Drehleiter der Lüneburger Feuerwehr aufgestelltes Funkgerät in über 20 Meter Höhe brachte nicht den gewünschten Erfolg. So blieb zur Kommunikation nur das Handy oder die Möglichkeit ein Fahrzeug zur Nachrichtenübermittlung als Melder einzusetzen.
Auch der trockene Heidesand stellte ein Problem dar. Durch die Sonne stark aufgeheizt, konnten die Wärmebildkameras der Drohnen dort keine Personen aufmachen, da der Boden eine ähnliche Temperatur wie ein Mensch aufwies.
Trotzdem gelang es den eingesetzten Drohnengruppen schnell erste Einsatzerfolge zu verzeichnen und vermisste Personen aufzuspüren.
In der abschließenden Einsatznachbesprechung folgte die Auswertung und ein Resümee der Übung. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass der Tag ein voller Erfolg war und solch ein Austausch auch in Zukunft wieder stattfinden sollte. In Zukunft wird die Drohne ein fast unersetzliches Einsatzmittel sein, dass vor allem bei der Personensuche eine Personal- und Zeitersparnis bringen kann.
Bericht: Sebastian Perrone - FW Gellersen
Bild: Sebastian Perrone - FW Gellersen